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  Kunst im Wohnzimmer Juni 2024 Markus Keller - Geschichten zu Kunstwerken verleihen ihnen Magie Das Bild des Konstanzer Künstlers Bernhard Spitzmüller hängt im Wohnzimmer von Markus Keller (51) normalerweise nur im Mai an diesem besonderen Platz. Für die Kunst im Wohnzimmer Serie durfte es ausnahmsweise etwas länger bleiben und Keller erklärt gern warum, „Ich bin im Stadtteil Paradies aufgewachsen und war regelmäßig als Bub in der Stephanskirche. Als Ministrant fiel mein Blick wiederholt auf das Bild „Mutter mit Kind“ (1934) von Spitzmüller, denn es wurde dort regelmäßig im Mai aufgehängt. Als Kind erschien es mir sehr groß und es beindruckte mich. Nie hätte ich mir erträumt, dass ich dieses Bild einmal in meinem Wohnzimmer hängen habe.“ Wie es dazu kam, erzählt er in wenigen Sätzen und schmunzelt selbst im Nachhinein noch über diese kuriose Begebenheit. „Seit letztem Jahr habe ich ein An- und Verkaufsgeschäft in der Torgasse übernommen. Den vorherigen Besitzer kannte ich schon lang u
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  Kunst im Wohnzimmer Juni 2024 Ellengard Schoder -  Kunst steht für Lebensabschnitte Ellengard Schoder (73) liest gern die Kunst im Wohnzimmer Berichte und hat selbst auch spannende Geschichten zu ihren Kunstwerken zu erzählen. „Bei uns im Haus hängen ganz verschiedene Kunstwerke. Alle stehen für eine bestimmte Epoche in unserem Leben und hängen deshalb immer zusammen an einem Ort“, beginnt sie zu berichten: „Wir haben in den letzten Jahren in unterschiedlichen Städten gelebt und deshalb gibt es im ganzen Haus verteilt an einzelnen Plätzen jeweils Kunstwerke die auf eine ganz besondere Art und Weise zusammengehören und für eine bestimmte Lebensstation stehen.“ Mit Blick auf die drei Portraits hinter sich, plaudert sie weiter. „Hier in der Ecke hängen die Portraits meiner Vorfahren. Besonders zu meiner Großmutter hatte ich eine sehr innige Beziehung, sie war eine ganz besondere und gütige Frau“, so Schoder: „Das obere der beiden Männerportraits zeigt meinen Vater Ernst Bauer. Er war ei
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 Kunst im Wohnzimmer Juni 2024 Nikolaos Mavridis - Kunst kann alles mit uns machen Über Kunst und Nikolaos Mavridis könnte man jede Menge Geschichten schreiben, denn einmal angefangen, fallen ihm viele unterschiedliche Begebenheiten ein und der Start liegt definitiv in Griechenland. „Meine Tante hat sich mit viel Kunst umgeben und diese Menge an schönen und kunstvollen Dingen hat mir schon als Kind imponiert“, erzählt er und schwenkt direkt ins hier und heute. Da gibt es dieses besondere Wandbild in seinem griechischen Restaurant, das er sich als Motiv hat tätowieren lassen, außerdem fällt ihm der Fund eines schwarz/weiß Bildes im Keller des alten Hauses ein, das er gerahmt und bei sich daheim aufgehängt hat. „Mein letzter, nein vorletzter Kauf war eine Fotografie. Zu sehen ist ein Flügel der mitten in einem verwüsteten Zimmer steht. Das Motiv hat mich sofort angesprochen, vielleicht auch deshalb, weil ich selbst früher Klavier gespielt habe“, erzählt er und leitet das Gespräch nahtlos
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 Kunst im Wohnzimmer Juni 2024 Andrea Kullmann: Das Bild und ich - wir haben uns gefunden Im Flur von Andrea Kullmann (61) wird man wahrlich aufgemuntert, und zwar nicht nur von einer freundlichen Begrüßung durch Kullmann selbst, sondern mittels eines Bildes, das dort hängt. „Kurz bevor Corona so richtig ausbrach, war ich auf einer Kreuzfahrt und mein Blick blieb immer an einem Bild im Flur des Schiffs hängen“, erzählt die seit einigen Jahren selbstständig arbeitende Familienberaterin. Leider war dieses nicht mehr zu erwerben, doch sie war angefixt von der Machart des Bildes und suchte danach sämtliche Gänge auf allen Decks nach einem alternativen Motiv des Künstlers ab. „Am Ende habe ich mich für dieses hier entschieden“, so Kullmann, während sie auf das Bild mit den Pflanzen zeigt: „Und ich finde, es passt vortrefflich zu mir“, sagt sie und lacht. Vom Künstler mit dem Namen Gerhard Mantz hatte sie bis dahin nie etwas gehört, auch diese Art Kunst war ihr neu. Doch war sie angetan vo
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  Kunst im Wohnzimmer Mai 2024 Steffen Roller: Kunst ist Erinnerung an meinen Sehnsuchtsort den Bodensee Dieses Bild hängt bewusst allein an einer Wand   Kunst im Wohnzimmer: Steffen Roller wollte gern exakt das Bild behalten, das seine Großeltern im Wohnzimmer hängen hatten, es zeigt seinen Sehnsuchtsort: den Bodensee   Das Bild, das bei Steffen Roller (57) singulär an einer Wand im Wohnzimmer hängt, wirkt auf den ersten Blick gar nicht so spektakulär: „Es ist halt so ein klassisches Bodenseemotiv“, sagt Roller bescheiden, aber es zeigt eben auch den Sehnsuchtsort, an dem er nun selbst seit rund 40 Jahren lebt.  „Ich erinnere mich, dass mein Bruder und ich über viele Jahre unsere Schulferien bei unseren Großeltern in Radolfzell verbrachten“, erzählt er: „das war eine win win win Situation. Denn sowohl die Großeltern als auch meine Eltern und natürlich wie zwei Jungs haben davon profitiert.“ Noch heute hat er lebhaft vor Augen, wie es regelmäßig mit dem kleinen Boot der Großelter
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 Kunst im Wohnzimmer Mai 2024 Rose Bilfinger: Kunst als Erinnerung und dann gleich doppelt Kunst im Wohnzimmer: Rose Bilfinger hat eine ganz besondere Geschichte zu dem Portrait ihrer Mutter zu erzählen, denn dieses gibt es gleich zweimal Perfekt vorbereitet ist Rose Bilfinger (72) aus Konstanz und so kann sie die ungewöhnliche Geschichte zum Portrait ihre Mutter Lilli mit Fotos und Dokumenten ausschmücken. Diese beginnt mit dem zweijährigen Einsatz ihrer damals 22jährigen Mutter im zweiten Weltkrieg als Schwesterhelferin beim roten Kreuz in der Ukraine. „Wichtig ist aber in dem Zusammenhang auch dieses Foto“, so Rose Bilfinger, während sie ein Passbild ihrer Mutter hervorholt, das eine freundlich lächelnde junge Frau zeigt und eine 1:1 Kopie zum Portrait darstellt. „Das Foto stammt aus dem Jahr 1939“, ergänzt Rose Bilfinger und erzählt weiter von dem guten väterlichen Freund namens Dr. Eugen Frueth, der Lilli zur Kunst hingeführt hatte. Gemeinsam besuchten sie Ausstellungen und taus
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 Kunst im Wohnzimmer Mai 2024 Lilli Blomeier-Zillich - Kunst ist Hinsehen Kunst im Wohnzimmer: Ulli Blomeier-Zillich freut sich über ein Bild eines verstorbenes Künstlerkollegen, das bei ihr hängt Eines ist für Ulli Blomeier-Zillich (80) ganz klar: das Sehen ist definitiv das Wichtigste. Bei der Kunst und überhaupt im Leben. „Erst danach kann man Dinge komponieren“, ist die in Konstanz lebende bildende Künstlerin, die in Karlsruhe an der Akademie Malerei und Bildhauerei studierte, überzeugt. Sie erinnert sich, dass sie im Kindergartenalter einen gestreiften Schal geschenkt bekam und diesen zerschnitt, denn aus ihrer Sicht passte die Farbe Gelb mit der Farbe Rosa überhaupt nicht zusammen. „Diese Farbkombination geht auch heute für mich gar nicht“, schwenkt sie ins Jetzt über und schmunzelt. Sie selbst ist mit sehr viel genauem Hinsehen aufgewachsen und bezeichnet sich außerdem als leidenschaftliche Pflanzenretterin: „Oft setze ich eine Zwiebel in die Erde und staune dann selbst, was dab
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 Kunst im Wohnzimmer April 2024 Hans Peter Hillebrand: Kunst ist ein würdiger Mitbewohner Kunst im Wohnzimmer: Hans Peter Hillebrand hat zu vielen Kunstwerken eine besondere Beziehung, sie sind allesamt würdige Mitbewohner. Genaugenommen ist am Kauf dieses Bildes eine Freundin schuld, denn sie fand, dass ein derartiges Bild mit einem Dreimaster unbedingt an einen Ort am Bodensee gehört und lud Hans Peter Hillebrand ein, es zu besichtigen. „Ich fand das Bild in einem Büroraum eines ehemaligen Schlosses vor“, erinnert sich dieser. Als begeisterter Segler war ihm schnell klar, dass er das Bild gern besitzen möchte und er hatte gleich den Platz, wo es zukünftig hängen sollte, im Hinterkopf. „Es ist ungewöhnlich groß für diese Art von Bild und passt hier über das Sofa ganz hervorragend“, erzählt Hillebrand und auch, dass er sich meist erst im Nachhinein genauer über seine Kunstkäufe informiert. Er kaufe zuerst über den Bauch und dann über den Kopf. „Der Name Mac Quarie, der im Bild ob
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  Kunst im Wohnzimmer April 2024 Roland Higelin: Kunst als Tauschobjekt Kunst im Wohnzimmer: Roland Higelin aus Wallhausen hat über einen Kunsttausch einen guten Freund gewonnen Seit zehn Jahren lebt Roland Higelin (70) in Wallhausen und ja, er wohnt sehr gern in diesen Ort und liebt die Nähe zur Natur. Als erklärter Fan von Wasser lockte ihn eine Anzeige in den Ort am Bodensee, denn zu verkaufen war ein Boot inklusive Liegeplatzes. „Dass das nicht so einfach funktionieren würde, wusste ich zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht“, erzählt er und lächelt. Die Wohnung mit Blick auf den See überzeugte ihn sowieso und so war die Entscheidung gefallen. „Ich bin selbst ein kreativer Geist“, so Higelin: „Besonders gern mag ich selbst das dreidimensionale Arbeiten und ganz begeistert bin ich vom Material Ton“, so Higelin. Warum das so ist, erklärt er direkt im Anschluss: „Beim Ton arbeitet man mit einem Brennofen, der aus meiner Sicht wie ein zusätzlicher Künstler agiert und so manche F
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 Kunst im Wohnzimmer April 2024 Ursula Brünecke:Kunst als etwas Schönes im eigenen Zuhause Kunst im Wohnzimmer: Ursula Brünecke hat viel Kunst und andere schöne Dinge um sich herum und mag es ganz genauso Schon beim Eintreten in die Wohnung von Ursula Brünecke (75) spürt man, hier lebt jemand, dem das eigene zuhause wichtig ist. Überall stehen dekorativ platzierte Dinge und die Wände sind voll mit Kunst. Eine große Menge davon stammt von ihrem mittlerweile verstorbenen Mann, ein paar weitere von ihrer Tochter. „Ich weiß ja, dass es bei der Kunst im Wohnzimmer Reihe im SÜDKURIER keine Kunstwerke sein können, die von Familienmitgliedern angefertigt wurden“, beginnt sie fast schon entschuldigend und erzählt noch ein wenig weiter. „Ich selbst kann überhaupt gar nicht malen, doch mein Vater war Kunstschlosser und meine Mutter Modistin, so habe ich wohl schon ein paar kreative Gene in mir“, sagt Brünecke mit einem Lächeln. Lange Jahre arbeitete sie im Einzelhandel und besonders gern un
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 Kunst im Wohnzimmer März 2024 Vera Hemm: Die Kunst passt zur Besitzerin Kunst im Wohnzimmer: Vera Hemm erbte von ihrer Mutter Kunst von Otto Grotewohl Vera Hemm (88) steht noch senkrecht, wie sie selbst launig bemerkt und erzählt gern von sich. „Meine Eltern haben schon immer hier im Paradies mit mir gelebt“, so Hemm, die selbst dortgeblieben ist und darüber mehr als froh ist. „Uns ist es hier immer recht gutgegangen“, plaudert sie weiter und berichtet von ihrem Weg per Fahrrad zu ihrer damaligen Ausbildungsstätte auf der anderen Rheinseite. Recht schnell kommt sie auf ihr Engagement in Sachen Politik und Frauenrechte zu sprechen. „Ich war zwei Perioden lang Gemeinderätin für die Linken“, sagt sie und zeigt auf ein Bild in der Nähe des Tisches. „Das ist Vera Figner, eine russische Revolutionärin. Nach ihr wurde ich benannt“, erklärt Hemm. Für die Gewerkschaft habe sie sich ohnehin seit Berufsbeginn engagiert: „Ich glaube, ich habe in meinem Leben schon ein paar kleine Dinge angestoßen
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 Kunst im Wohnzimmer März 2024 Diana Weniger: Über den Menschen zum Kunstwerk Kunst im Wohnzimmer: Diana Weniger (44) hat über die persönliche Beziehung zur Künstlerin die Freude an Kunst entdeckt Kunsterziehung in der Schule, das ist so ein Thema, das für Diana Weniger aus Konstanz nicht unbedingt positiv besetzt ist. „Ich hatte im Kunstunterricht so mittelmäßig gute Noten und mich wirklich schwergetan, wenn wir etwas konkretes malen oder zeichnen sollten“, erzählt sie drauflos und lächelt: „Ich bin auch gar kein so großer Fan von Kunstausstellungen und Museen“, betont sie noch, während sie sich in ihrem Wohnzimmer umschaut, das voll mit Bildern hängt. Dann kommt sie auf Tina Behnstedt zu sprechen. „Über eine Freundin habe ich Tina vor ein paar Jahren kennengelernt und wir waren uns sofort sympathisch“, beginnt sie: „Sie hat einen ähnlichen Humor wie ich und wir hatten und haben es immer lustig miteinander. Das sie als Künstlerin arbeitet, wusste ich anfangs überhaupt nicht.“ Erst zu
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 Kunst im Wohnzimmer März 2024 Aus Kunst kann man Kraft schöpfen Kunst im Wohnzimmer: Lilly Barsch freut sich unter anderem an einer Zeichnung ihres Mannes von Bruno Epple Das Datum, an dem sie mit ihrem Mann Jürgen nach Litzelstetten zog, kommt wie auf Knopfdruck aus Lilly Barsch (87): „Wir wohnen seit dem 7.7.1977 in Litzelstetten. Das war für uns wie ein Sechser im Lotto“, schwärmt die gebürtige Berlinerin und gibt zu, dass sie fast ein wenig verliebt sei in den Ort mit der tollen Aussicht.“ Eine Anstellung des Ehemannes als Schriftsetzer beim SÜDKURIER war der Grund für den Umzug und das Ehepaar glücklich darüber. „Mein Mann war sein Leben lang verantwortlich für die Narrenzeitung Hegau-Bodensee“, so Barsch, die nebenbei bemerkt, dass ihm das alles andere als unrecht war. Nach und nach hatte sich ihr Mann in der badischen Narrenwelt integriert und war Stammgast auf Schloss Langenstein. Dort lernte das Ehepaar auch den Künstler Bruno Epple kennen und es entwickelte sich zwis
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  Kunst im Wohnzimmer März 2024 Christel und Wilfried Blum bekamen ein Bild von Bernhard Schneider-Blumberg mit einer ganz besonderen Widmung geschenkt Wie ein Bild von der Reichenau auf die Insel zurückfand Nur kurz haben Christel und Wilfried Blum (beide 79) gezögert, ob sie ihre Geschichte zu dem Bild von Bernhard Schneider-Blumberg dem SÜDKURIER erzählen wollen oder nicht; denn sie ist wirklich eine Besondere und geht so: Im April 1966 heiratet das junge Paar Blum und begibt sich auf Hochzeitsreise nach Südtirol. „Wir haben damals einfach Meran angesteuert und dachten, ein Bett werden wir da wohl finden“, erzählt Wilfried Blum. Auf dem Parkplatz eines, wie Christel Blum bemerkt, sehr schönen, Hotels, stand ein Auto mit Konstanzer Kennzeichen und die beiden beschlossen, dieser Spur zu folgen. Mit den Eigentümern, einer Familie Hauser aus Radolfzell, freundete sich das Paar an und das, obwohl die Hausers rund 40 Jahre älter waren. „Es war ein netter Kontakt“, erinnert sich Christ
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 Kunst im Wohnzimmer März 2024 Sabine und Jürgen Ritter: Kunst spricht zu uns Kunst im Wohnzimmer: Sabine und Jürgen Ritter haben sich eine vierteilige Kunsterinnerung aus der Toskana mit nach Hause gebracht   Mit dem Ehepaar Sabine und Jürgen Ritter kommt man ins Erzählen über die Kunst im Allgemeinen und Kunst in Konstanz bis hin zu Kunst in der Toskana. „Kunst ist so wichtig für unser aller Leben“, sind sie sich einig. Dabei haben beide ihren eigenen Blick auf die Kunst, selbst wenn es sich um die gemeinsam ausgesuchte vierteilige Serie des toskanischen Künstlers Marcello Scarselli handelt, die 2011 nach einem Urlaubsaufenthalt mit nach Konstanz reiste. „Wir waren in Populonia in der Toscana“, beginnt Sabine Ritter zu erzählen: „Etwas abseits von der typischen überfüllten Touristengegend saß ein Künstler vor einer Galerie und wir sind, fasziniert von seinen Arbeiten, hineingegangen. Ein großes blaues Bild hatte es mir ganz besonders angetan.“ „Wir haben uns mit Händen und Fü