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Es werden Posts vom Juni, 2021 angezeigt.

JuliTEXTraum 2021

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Von Hexen und Zombies Ich gehöre eindeutig zu den Gewinnern von Corona! Warum? Nun, seitdem ich das 30. Lebensjahr überschritten habe, färbe ich meine Haare nicht mehr (ok, bis auf einen Ausrutscher zu dem mich meine Teenager Kinder gebracht haben; aber das eine Jahr in Blond, kann man wohl bei 20 Jahren grauen Haaren vernachlässigen...) Ich hatte also überhaupt keinen Stress mit geschlossenen Frisörsalons während der langen Schließzeit.  Meinen Frieden mit meinen Haaren habe ich ohnehin schon lange geschlossen, denn immerhin kann man nicht nur gute Dinge vererbt bekommen. Ich sehe also die Tendenz zum grauen Haar bei mir als eine familiäre Nebenwirkung, mit der ich gut leben kann.   Schließlich, muss man positiv festhalten, haben mich meine Kinder in vollen Supermärkten immer gleich wieder gefunden und tatsächlich tröstete mich mancher Blick auf lichtes Männerhaar und ich dachte: besser graue Haare als keine Haare. Nun sind durch die Coronakrise auch die letzten Technikmuffel dazu

Kunst im Wohnzimmer Juni 2021

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                 Nora Gomringer: Ich lebe sehr intensiv mit und in der Kunst Nora Gomringer mit einer Tätowierung des Gedichts „ Vokale“ von Eugen Gomringer durch Matthias Krivy Als Direktorin des Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg ist die „Kunst im Wohnzimmer“ Frage praktisch nicht zu beantworten; als Person Nora Gomringer geht das schon eher: „Ich wollte, zusätzlich zu meinen privaten Kunstkäufen, ganz bewusst die enge Verbindung zu meiner Arbeit als Lyrikerin und Performerin ganz nah bei mir haben und zeigen. Natürlich ist es gleichzeitig auch ein Ausdruck meiner Verbundenheit zu den Arbeiten meines Vaters Eugen Gomringer“, erzählt Nora Gomringer lächelnd. Ein grafisches Gedicht von ihm fand sie für eine Tätowierung am Unterarm absolut passend. Die fünf Vokale A, E, I, O, U- vereint zu einem Signet, entstanden anlässlich eines Wettbewerbs zur Darstellung der Vokale. „Die Nutzungsrechte habe ich im Vorfeld meinem Vater abgekauft und das Ergebnis entspricht optisch haargenau me

Kunst im Wohnzimmer Juni 2021

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  Elli Betz: Kunst darf gern schlüssig sein und Sinn ergeben Die drei Kinder von Elli und Till Betz mit den drei Fotogrammen von Günter Derleth, 2021, Im Garten Das erste selbst gekaufte Kunstwerk von Elli Betz war ein spontaner Kauf bei der Gartenausstellung von Kunst aus dem Garten im Garten der Initiative kulturraum2. Eigentlich wollte Elli Betz mit ihrer Familie nur ihre Lochkamerafotografie abholen, doch dann war sie irgendwie angetan von den Fotogrammen mit Gartenmotiven von Günter Derleth, die da in den Bäumen hingen. „Irgendwie hat das zusammen einen Sinn ergeben“, versucht die Ärztin eine Erklärung: „Die ganz simple Schönheit der Natur wurde perfekt in Szene gesetzt. Aber nicht so aufgesetzt, sondern irgendwie stimmig.“ In ihrer Jugend hatte Elli Betz wenig Berührungen mit dem Thema Kunst, das änderte sich mit ihrem Mann Till, der ihr- gemeinsam mit seiner Mutter- einen anderen, gefälligen Zugang zu dem Thema zeigte. „Meine Schwiegermutter hat mir tatsächlich in dieser Beziehu

JuniTEXTraum 2021

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  Kommunikation durch nicht Kommunikation In einem Seminar in Nürnberg hielt mein Lieblingsdozent einen Vortrag über Kommunikation. Dieser startete mit einem Satz, der bis heute nicht nur einer meiner Lieblingssprüche ( Ja, ich gestehe, ich gehöre zu den Frauen, die sich stundenlang an Postkartenständern aufhalten, damit den Eingang blockieren und böse Blicke ernten, weil sie lauthals vor sich hin lachen) sondern immer wieder ein weiser Ratgeber ist: Das Problem an Kommunikation besteht darin, dass man denkt, sie hätte stattgefunden! Wenn alle Menschen diesen Satz auswendig lernen würden, gäbe es sicherlich weniger Missverständnisse in der Mann-Frau, Eltern-Kind usw. Kommunikation. Denn, seien wir ehrlich, Kommunikationsprobleme gibt es auch ohne diese Minenfelder genug! Nehmen wir zum Beispiel das Telefon: Klingelt es nicht, ist es irgendwie doof und unnütz eines zu besitzen, klingelt es aber im verkehrten Moment ist es nicht weniger doof, eines zu haben. Denn, nicht rangehen, dann

Kunst im Wohnzimmer Juni 2021

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  Tom Haydn: Kunst kann eine individuelle Art der Erinnerung sein Tom Haydn vor dem „Totentanz“ von Helmut Wellschmidt (Leihgabe) Eigentlich ist Tom Haydn der Musik wegen nach Franken gekommen, dann aber aufgrund der Kunst dort hängen geblieben: „Die Tradition der Nürnberger Epitaphien hat mich als Metallgestalter sofort fasziniert. Kunst als individueller Ausdruck von Trauer und Erinnerung, das finde ich einen wunderbaren Ansatz. So begann ich mich zuerst in der bekannten Kunstgießerei Lenz in Nürnberg mit der Epitaphienkunst auseinanderzusetzen, ehe ich 2002 mein eigenes Atelier gründete.“ Als geborener Österreicher trägt er eine ganz besondere Beziehung zu Begräbnissen in sich: „Der Ausdruck: scheene Leich, beschreibt in Kürze die Opulenz bei Trauerfeiern“, erzählt er schmunzelnd: „Das Thema Tod hat mich zudem schon immer begleitet, auch in meinen Liedern!“ Die Arbeit von Helmut Wellschmidt   hängt passenderweise in seinem Atelier, das sich in unmittelbarer Nähe zum bekannten Johann

Kunst im Wohnzimmer Juni 2021

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  Ines Stadie: Kunst hält schöne und besondere Erinnerungen wach Ines Stadie mit Julia Schulz´s Bleistiftzeichnung, von ihr selbst als Königin Barbara von Cilli, 2016 Für die kunst- und kulturaffine Ines Stadie ist es eine kleine Buntstiftzeichnung, die ihr ganz besonders am Herzen liegt. „Meine damalige Praktikantin im Rosgartenmuseum, Julia Schulz, hat mir diese Zeichnung vor fünf Jahren zum Abschied geschenkt.“ Seit der Zeit haben beide Frauen weiter guten Kontakt und nicht nur, weil sie am gleichen Tag Geburtstag haben. Sie verbindet die Erinnerung an das Konstanzer Konziljubiläum von 2014-2018. Ines Stadie, die freiberuflich Stadtführungen durch Konstanz anbietet, war in diesen Jahren Teil eines kostümierten Stadtrundgangs auf Grundlage der Richentalchronik. Die Idee war, dass bedeutende Figuren aus der Geschichte, wie zum Beispiel Barbara von Cilli, die Frau von König Sigismund, in der Führung an verschiedenen Stellen in der Stadt auftauchen. Eingeworfene Wortbeiträge der Figuren

JuniTEXTraum 2021

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  Turnen nach Buchstaben Beim heutigen Blick aus dem Fenster auf den See, machte mein Herz einen Sprung, nein kein Herzinfarkt, reine Freude! Nach tage- und gefühlt wochenlangem Grau in Grau, mit viel oder wenig Regen, endlich einmal wieder Sonne. Der Nachteil liegt klar auf der Hand: sofort sieht man den Staub leuchten und hört ihn fast schon rufen: putz mich weg. Von den Fensterscheiben mal ganz zu schweigen…. aber hallo, so gibt es den perfekten vorher- nachher Effekt, also los geht’s. Dermaßen motiviert beschließe ich passend zum geplanten Wohnungsputz ein klitzekleines Sportworkout anzugehen. Quasi als warmup. So kann man dann nahtlos in Sportsachen den Putzlappen schwingen, das sieht hundertmal besser aus als in Jogginghose und fühlt sich tausendmal besser an. Nun, in Ermangelung einer Idee wie ich in Sachen Sport starten könnte, erinnere ich mich an ein Blatt Papier, das mir kürzlich meine Tochter gezeigt hat. Kam wohl von einem motivierten Sportlehrer, um die online Stunden auf