Kunst im Wohnzimmer August 2021

 

Inge Berger: der Zugang zu Kunst geht über den Bauch

 


Inge Berger vor Günter Wizemanns Kunst am Bau-Arbeit mit eingefärbtem Putz im Schloss Brunnegg

Die Überschrift „Kunst im Wohnzimmer“ müsste dieses Mal in „Kunst im Schloss“ umgemünzt werden, denn hier handelt es sich um eine Kunst am Bau Arbeit von Günther Wizemann. „Mein Mann und ich haben Schloss Brunnegg vor knapp 30 Jahren gekauft und von Grund auf renoviert“, erzählt Inge Berger fröhlich: „Die Befürchtung meines Mannes, der Architekt ist, dass uns jede Menge Arbeit bevorstünde, hat sich zu 100%  bewahrheitet. Aber bereut haben wir es nur für kurze Perioden“. Stockwerk für Stockwerk machte sich die Familie das völlig verfallene Schloss zu eigen, erhielt das was möglich und erneute dort wo es nötig war. Bei der Frage der Wandgestaltung der Flure und Räume kam den Bergers der Künstler Günther Wizemann mit einer genialen Idee zu Hilfe. Er schlug vor, die Wände farblich zu gestalten, vom Erdgeschoss bis zur Dachebene immer heller werdend. Dabei orientierte er sich an der Schweizer Tradition der Wandgestaltung die man Rupfen nennt und in der originalen Variante Holz und Tapete vereint. Im Schloss Brunnegg handelt es sich um eingefärbten Putz, der, da auch zweiteilig, ähnlich anmutet. Den Bergers gefiel diese Idee sofort.

Nach nächtelangen Farbtontüfteleien, an denen sowohl der Künstler als auch das Ehepaar beteiligt war, einigte man sich dann auf ein paar bestimmte Farbnuancen, die sich im ganzen Schloss über Flure und Räume hindurch stimmig abwechseln. „Das war 1997 und die Wände sehen immer noch sehr gut aus“, sagt Inge Berger: „Die Farbgebung ist dezent und wunderbar zeitlos.“ Das einzige „Problem“ besteht darin, dass man Kunst nicht auf Kunst hängen sollte. Somit ziert lediglich ein altes amerikanisches Brettspiel vom Flohmarkt die Wand eines Raumes. Günter Wizemann selbst hat es dort aufgehängt.

@Jana Mantel / traumtextraum.blogspot.com – August 2021


 

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