Kunst im Wohnzimmer Juli 2021

 

Karin Jungkunz: hinter der Kunst gibt es immer den Menschen

Karin Jungkunz vor einem Bild von Manfred Raumberger, Frau vor Fenster mit Blumenstrauß, ca.1950

Nein, Karin Jungkunz verkauft keine Kunst, aber beim Betreten ihrer Wohnung könnte man durchaus auf diese Idee kommen und an den Begriff „Petersburger Hängung“ denken. „Auch in letzter Zeit haben mein Mann und ich verstärkt Kunst gekauft; besonders im Hinblick darauf, Künstler in diesen derzeitig schwierigen Zeiten etwas zu unterstützen. Ein Plätzchen hat sich bislang noch immer für die Neuzugänge gefunden. Bei großen Formaten wird es aber in der Tat eng“, erzählt Karin Jungkunz schmunzelnd. Wie kreativ diese Hängemöglichkeiten sind, zeigt sich vor allem im Flur, der von ganz oben bis ganz unten mit Bildern geschmückt ist. Einen persönlichen Bezug gibt es dabei zu jedem einzelnen der Werke.

Eine ganz besondere Beziehung gibt es zu den Werken von Manfred Raumberger. „Mein Onkel, Hans Lotter, war ein sehr engagierter und sozialer Mensch. Er stellte dem jungen Maler vor ca. 30 Jahren eine Einliegerwohnung in seinem Bungalow zur Verfügung. Die Miete bezahlte der Künstlerfreund der Familie meist mit eigener Kunst“, berichtet Karin Jungkunz. Als sich das gute Verhältnis dann allzu innig in Richtung Lotters Ehefrau ausdehnte, hieß es für den Künstler, sich eine neue Bleibe zu suchen. Sämtliche Werke von Raumberger wanderten umgehend in Lotters Keller. Dorthin wurde Familie Jungkunz ein paar Jahre später eingeladen. Sie durften sich für ihre Wohnung mehrere Kunstwerke aussuchen. „So kamen wir zu den Raumberger Werken, die noch immer in unserer Wohnung hängen“ erinnert sich Karin Jungkunz.  Die Geschichte hinter der Kunst bedeutet ihnen auch bei den Raumberger Bildern genauso viel, wie die Kunst selbst.

© Jana Mantel / traumtextraum.blogspot.com – Juli 2021


 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog