Kunst im Wohnzimmer: April 2021

 

Luise Merle: Kunst kann mit Wenig Viel sagen



Luise Merle vor einer Arbeit von Stefanie Seltner, Credo, 2019


Die Wand in Luise Merles Wohnzimmer scheint genau auf das Werk von Stefanie Seltner gewartet zu haben, das findet scheinbar auch ihr Kater, der ganz genüsslich davor auf dem Sofa liegt. „Ich wollte schon so lange ein Bild von Stefanie haben“, gibt Luise Merle zu: „und zwar unbedingt eins mit einer Königin samt Krone drauf.“ Dass die Königin hier auf dem Bild dicke klobige Gummistiefel trägt, gefällt Luise Merle ganz besonders gut: „Ich wollte als Kind immer gern eine Prinzessin sein, aber eine die auf Bäume klettert und in Pfützen springt.“

Tatsächlich ist die Wahl dann auf eins ihrer Lieblingsbilder aus Seltners letzter Ausstellung gefallen. „Ich bin fasziniert von der Vielschichtigkeit von Stefanies Arbeiten, der gesamte Malprozess wird hier sichtbar gemacht“, erzählt die Kunstschulinhaberin ganz begeistert: „Stefanie Seltner erzählt in ihren Arbeiten so wundervoll von Kindheit und dem inneren Haus in jedem von uns; und das alles in ihrer unvergleichlichen Art zu zeichnen.“ Luise Merle selbst hat sich schon als Kind zum Zeichnen hingezogen gefühlt: „Ich erinnere mich, dass ich in einer Malereiausstellung von Rembrandt mehr von seinen Skizzen beeindruckt war, als von den großen Ölschinken. Mit ganz wenig hat er so viel ausgedrückt. Man konnte einen Menschen nur aufgrund eines angedeuteten Strichs erkennen, das hat mich fasziniert.“ Sie selbst freut sich, beim derzeitigen online Unterricht ihrer eigenen Kunstschule selbst wieder mehr zu zeichnen: „Das ist das einzig Gute im Moment.“ 

 @Jana Mantel / traumtextraum.blogspot.com – April 2021



 

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