Kunst im Wohnzimmer Oktober 2024

Herbert Lippenberger kaufte zum Haus ein Bild dazu



 

Kunst im Wohnzimmer: Herber Lippenberger hat mit einem Haus auch die Kunst des Besitzers erworben und freut sich an der Kunst und der Geschichte

Der Weg nach Scherzingen zu Herbert Lippenberger (66) ist näher als gedacht, wie der ehemalige Schulleiter eines kleinen Privatgymnasiums in der Schweiz und Mitbegründer des ZEBRA Kinos in Konstanz mit einem Augenzwinkern bemerkt und nicht nur, „weil es sogar einen Bus hierher gibt!“

Auf diese Weise fühlt sich Lippenberger sowohl in Konstanz, die Stadt, in der er Deutsch und Geschichte auf Lehramt studierte, als auch in seiner jetzigen Heimat in Scherzingen heimisch und sehr wohl. „2004 habe ich hier im kleinen Ort Scherzingen ein Haus gekauft, das ehemals einem Karl Beutler gehörte“, erzählt er auf dem Weg in das mittelalterliche Häuschen. „Beutler war ein Scherzinger Maler, der von 1904-1996 liebte und in dem alten Spycher (deutsch: Speicher) sein Atelier einbaute“, erklärt er und zeigt auf das nachträglich eingebaute Spülbecken und die mit Gewächshausfenstern veränderte Dacheinheit. „Ich schätze das Haus auf Baujahr 15. Jahrhundert, auf alle Fälle ist es das älteste Gebäude in der gesamten Gemeinde hier“, so Lippenberger nicht ohne Stolz.

Beutlers Landschaftsbild sei in den 50er Jahren entstanden, hört man Lippenberger weitererzählen und es ist deutlich herauszuhören, wie sehr er an der Arbeit hängt. Für ihn war es damals keine Frage die Malerei mit dem Haus dazuzukaufen, denn es gehöre hierher. „Es gibt noch ein zweites Landschaftsbild von Beutler, das ich besitze und Reste von Leinwänden, die wir im Spycher fanden, zeugen davon, dass er noch viele weitere gemalt hat“, schließt Lippenberger.

 @Jana Mantel / textkunstraum.blogspot.com – Oktober 2024



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