Kunst im Wohnzimmer Mai 2024

Steffen Roller: Kunst ist Erinnerung an meinen Sehnsuchtsort den Bodensee




Dieses Bild hängt bewusst allein an einer Wand

 Kunst im Wohnzimmer: Steffen Roller wollte gern exakt das Bild behalten, das seine Großeltern im Wohnzimmer hängen hatten, es zeigt seinen Sehnsuchtsort: den Bodensee 

Das Bild, das bei Steffen Roller (57) singulär an einer Wand im Wohnzimmer hängt, wirkt auf den ersten Blick gar nicht so spektakulär: „Es ist halt so ein klassisches Bodenseemotiv“, sagt Roller bescheiden, aber es zeigt eben auch den Sehnsuchtsort, an dem er nun selbst seit rund 40 Jahren lebt. „Ich erinnere mich, dass mein Bruder und ich über viele Jahre unsere Schulferien bei unseren Großeltern in Radolfzell verbrachten“, erzählt er: „das war eine win win win Situation. Denn sowohl die Großeltern als auch meine Eltern und natürlich wie zwei Jungs haben davon profitiert.“

Noch heute hat er lebhaft vor Augen, wie es regelmäßig mit dem kleinen Boot der Großeltern auf den See hinausging: „Es gab immer belegte Brote und Getränke aus einer Thermoskanne. Meist sind wir zur Liebesinsel unterwegs gewesen und geangelt haben wir natürlich auch“, sagt Roller und lächelt in Erinnerung an diese Bootsausflüge. Diese aus seiner Sicht klassische Ferienidylle spiegelt auch das Bild wider, das zeitlebens bei den Großeltern im Wohnzimmer hing und ihn nicht nur an sie, sondern auch an die Ausflüge erinnert. „Meine Großeltern waren einfache Leute und das Bild, übrigens gemalt von Wilhelm Müllerzell, etwas ganz Besonderes“, erzählt Roller: „Ich wollte es deshalb sehr gern nach dem Tod meiner Großeltern besitzen und nicht umsonst hängt es seither auch allein an dieser Wand, denn es zeigt meinen Sehnsuchtsort.“

Mit Blick auf die anderen Bilder an der Wand gegenüber erzählt er: „Ich stolpere überhaupt gern über Kunst und erinnere mich im Nachgang dann sehr gern an die Gelegenheiten, die mich zum Kauf motivierten.“

@Jana Mantel / textkunstraum.blogspot.com – Mai 2024


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