Kunst im Wohnzimmer März 2024

Angelika und Georg Brunner: Kunst einer Klosterschwester


Kunst im Wohnzimmer: Angelika und Georg Brunner haben erst später bemerkt, dass sie Kunst einer bekannten Konstanzer Künstlerin geschenkt bekamen, die gleichzeitig eine Klosterschwester war

 

Als Angelika Brunner (66) und ihr Mann Georg Brunner (67) vor 40 Jahren nach Litzelstetten zogen, freuten sie sich über ihren neuen Wohnsitz und auch, dass ihnen die Tante von Georg Brunner vier Bilder zum Einzug schenkte. „Wir waren mit Tante Frieda, wie wir sie immer nannten, sehr eng verbunden und haben uns regelmäßig besucht“, erklärt Angelika Brunner. Korrekterweise hieß Schwester Frieda nach ihrem Eintritt ins Konstanzer Kloster Zoffingen, Schwester Catharina und sie brachte den Brunners gern Kleinigkeiten mit, die im Kloster hergestellt wurden.

Zum Einzug gab es also vier Bilder und man freute sich darüber. „Ich war ganz besonders stolz, als ich ihr beim nächsten Besuch die vier Bilder präsentieren konnte – auf gepinnt auf einer Holzwand“, beginnt Angelika Brunner zu erzählen und beginnt zu lachen: „Das schwere Durchatmen, was von ihr daraufhin folgte, werde ich nicht vergessen.“ Ihr Mann ergänzt: „Das war ihre Art Missfallen auszudrücken, harte Worte gab es nie, nur dieses kräftige Durchatmen.“

Erst später bemerkte das Ehepaar, das die vier Bilder mittlerweile gerahmt in den Flur gehängt hatte, den Namen der Künstlerin: Helene Merk. „Als ich feststellte, dass es in Konstanz eine Helene-Merk-Straße gibt, wurde ich hellhörig und informierte mich“, erzählt Angelika Brunner. Tatsächlich wurde die Helene-Merk-Straße benannt nach der dem Dominikanerorden angehörenden Malerin Helene Merk (1893-1977). „Sie muss eine außergewöhnliche Frau gewesen sein, denn sie ist im Alter von Mitte 30 ins Kloster eingetreten, zu der Zeit hatte sie schon als Künstlerin gearbeitet. Ganz offensichtlich waren unsere Tante und sie befreundet, aus dem Grund haben die vier Bilder für uns eine besondere Bedeutung.“

@Jana Mantel / textkunstraum.blogspot.com – März 2024





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